* Mondfinsternis am Abend von Freitag, 27. Juli 2018 *

Einladung

In 2018 findet am 27. Juli die zweitlängste Mondfinsterniss in diesem Jahrhundert statt.

  • Mondfinsternis
    Wir werden die totale Verfinsterung, die etwa eindreiviertel Stunden dauert mit etwas Glück ganz sehen können, denn der Mond beginnt gerade sich teilweise zu verfinstern, wenn er im Südosten aufgeht.
    Darin unterscheidet sich diese Mondfinsternis von derjenigen vom 15. Juni 2015 bei welcher der Mond verfinstert aufging (aber leider komplett hinter Wolken verschwunden war.)
    Die Beobachtung, wann genau und wie sich der kupferrote Mond zum ersten Mal vor dem dunkler werdenden Himmel zeigt wird spannend werden, denn bei Mondaufgang ist die Sonne noch nicht einmal untergegangen, und bei Beginn der Totalität (Mond komplett vom Erdschatten bedeckt) ist sie geade einmal 15 Minuten verschwunden; der Himmel ist also noch hell.

  • Marsopposition
    Wie es der Zufall will, ist am gleichen Tag auch noch Marsopposition.
    Von Opposition spricht man wenn Sonne, Erde und (äusserer) Planet in einer Linie stehen (von 'oben' auf das Sonnensystem gesehen). Dann ist der Planet der Erde auch besonders nahe und relativ groß und gut zu erkennen.
    Aus diesem Grund wird an diesem Abend auch der 'rote Planet' sehr interessant sein.

  • Planeten
    Damit nicht genug, denn es stehen fast alle wichtigen Planeten gleichzeitig am Himmel, nämlich Merkur, Venus, Jupiter, Saturn.

    Wichtig: Warme Kleidung ist ansgesagt; ebenso heisse Getränke in der Thermoskanne.
    Ihre Fotografien und Berichte sind willkommen, und werden auf dieser Seite gerne veröffentlicht.

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    Die obige Animation zeigt den Finsternisverlauf vom Erdboden aus gesehen, der Zenit ist also immer "oben".
    Die durchgezogene Linie ist die Ekliptik (Bahn der Erde um die Sonne).
    Achtung: Diese Daten sind nur ungefähre Zeiten
    Alle Angaben in Mitteleuropäischer Sommerzeit, bezogen auf den Ortenaukreis

  • 19:15 h: Eintritt in den Halbschatten (nicht sichtbar)
  • 20:24 h: Eintritt in den Kernschatten (unter Horizont)
  • 20:58 h: Mondaufgang
  • 21:15 h: Sonnenuntergang
  • 21:30 h: Beginn der Totalität, OstSüdost (124°), Höhe 3°
  • 22:20 h: Vollmond
  • 22:21 h: Mitte der Finsternis, Südost (135°), Höhe: 9,5°
  • 23:13 h: Ende der Totalität, SüdSüdost (144°), Höhe 15°
  • 00:17 h: Austritt aus dem Kernschatten, (160°), Höhe 20°
  • 01:30 h: Austritt aus dem Halbschatten (nicht sichtbar), Süden, Höhe 22°
  • 05:24 h: Monduntergang
  • 05:58 h: Sonnenaufgang

  • Monddurchmesser: etwa 29,4' (< 0,5 Grad)
  • Kernschattendurchmesser: etwa 1° 20'
  • Halbschattendurchmesser: etwa 2° 25'
  • Dauer Eintritt bis Austritt Kernschatten: 3:53h
  • Dauer der Totalität: 1h 43m
  • Saros-Zyklus: 129
  • Beobachtungsort

    Die zentrale Veranstaltung des AVO findet in Lahr statt, und zwar unmittelbar oberhalb des Wasserwerks Lahr auf dem Galgenberg.
    Es ist vereinbart, dass nur Instrumentenzubringer diesen Ort direkt mit PKW anfahren, da Parkplätze sehr begrenzt sind, und mit erheblichen Behinderungen bei Begegnungsverkehr zu rechnen ist.
    Diese Unbequemlichkeit wird durch diesen fantastischen Beobachtungsort mit hinreichend niedrigen Horizont ausgeglichen.

    Anfahrt und Zugang

    Von Mitte Lahr aus orientiert man sich in Richtung Sulz, wo man noch vor Verlassen der Stadt unübersehbar die ehemalige Zigarettenfabrik Roth-Händle zur Rechten (rote Gebäude) erkennt. Unmittelbar nach der Ampel fährt man rechts in das Areal ("Industriehof") ein wo man bald hinter dem Maurerpark seinen PKW abstellen kann.
    Von dort aus geht es zu Fuss den Rennweg etwa 500m hangaufwärts wo man bald das Wasserwerk erreicht, welches man rechts passiert. Oberhalb befindet sich der Beobachtingsort.
    Alternative: Vom Lahrer 'OBI' kommend bzw. von Lahr Mietersheim fährt man die Tramplerstrasse gen Osten, und biegt unmittelbar bei Beginn des Maurerparks nach rechts ab. In Verlängerung auch dieser Strasse (Galgenbergweg) befindet sich das Wasserwerk.

    Eine Karte ist hier einsehbar. Das Wasserwerk findet man über die Adressangabe "Galgenberg 25" + "Suchen".
    Ferner hier noch ein Google-maps Link mit zentriertem Zielort.

    Verlauf

    Diese Finsternis ist mit 1h 43m eine der längsten Mondfinsternisse, die überhaupt möglich sein können. Dies hat einen einfachen Grund: Der Mond ist nicht immer gleich weit von der Erde entfernt. Ist er nah, erscheint er groesser, ist er fern, kleiner (Größenvergleich 2 Euro Münze zu 1 Euro Münze). Ist er weiter entfernt, nimmt er einerseits einen kleineren Anteil im Schattenkegel der Erde ein, andererseits bewegt er sich auch noch langsamer am Himmel. Zusammen braucht er daher länger um den Erdschatten zu durchqueren.
    Die Bewegung des Mondes am Himmel von West nach Ost kommt nur von der Erddrehung. In Wahrheit bewegt sich der Mond in die Gegenrichting um die Erde. Er liefert sich bei der Mondfinsternis ein Rennen mit dem Erdschatten, der sich aufgrund der Bewegung der Erde um die Sonne in die gleiche Richtung wie der Mond bewegt, aber viel langsamer.

    Der Mond wandert bei seiner monatlichen Bewegung um unsere Erde fast nie zentral, d.h. perfekt mitten durch den Erdschatten, sondern diesmal etwas oberhalb.
    Warum geht er nicht perfekt durch die Mitte, und warum gibt es bei Vollmond nicht immer eine Mondfinsternis?

    Vollmond bedeutet zunächst nur, dass Sonne, Erde und Mond auf einer Linie stehen, wenn man das Sonnensystem 'von oben' betrachtet. Damit aber der von der Sonne bewirkte Erdschatten auch den Mond trifft, müssen die drei Himmelskörper auch dann, wenn man seitlich auf das System blickt, in einer Linie stehen.
    Da die Mondbahn gekippt zur Bahn der Erde um die Sonne steht, gibt es nur einen Zeitpunkt, je Monat, wann das der Fall sein kann: Wenn der Mond die Erdbahn von 'oben' kommend ('Absteigender Knoten') oder von 'unten' kommend Aufsteigender Knoten') kreuzt (Bei dieser Mondfinsternis steht er im absteigenden Knoten) .

    Mondfinsternisse treten nur bei Vollmond auf, d.h. wenn der Mond genau gegenüber der Sonne hinter der Erde steht, und wenn er zugleich gerade die Bahn der Erde um die Sonne kreuzt. Die Erdbahnebene (Ekliptik) ist in der Animation als Linie angedeutet. Man sieht deutlich, dass der Mond von 'oben' daher kommt.

    Von den in obiger Tabelle dargestellten einzelnen Phasen der Finsternissen sind vor allem Ein- und Austritt in den Kernschatten interessant; Die Halbschattenphasen sind unsichtbar.

    In der Zeit der vollständigen Bedeckung (Totalität) wird der Mond als rotes Juwel am Himmel stehen. Die Rötung des Mondes stammt vom Sonnenlicht, das streifend in die Erdatmoshpäre eintritt. Dabei werden die kurzwelligen, blauen Anteile in der Atmosphäre gestreut (Himmelsblau), die langwelligen, roten Anteile jedoch weit weniger (Abendrot), sodass diese auf ihrem weiteren Weg den Mond schwach beleuchten. Vom Mond aus gesehen erschiene die Erde als schwarze Scheibe mit einem Feuerring drumherum.

    Kommt es zu einer Mondfinsternis, ist die 'Gefahr' gross, dass der Mond 14 Tage früher oder später wieder auf der Linie Erde-Sonne steht, diesmal aber zwischen den beiden. Eine Sonnenfinsternis ist die Folge. Und tatsächlich ereignet sich am 13. Juli eine partielle Sonnenfinsternis zwischen Australien und der Antarktis, und am 11. August kommt es in perfekter Symmetrie zu einer weiteren partiellen Sonnenfinsternis die von Grönland über Norwegen, Russland bis China, nicht aber in unseren Breiten, zu sehen sein wird.