* Mondfinsternis am Abend von Mittwoch, 15. Juni 2011 *

Einladung

In 2011 findet am 15. Juni eine der längsten Mondfinsternisse statt, die überhaupt möglich sein können.

Allerdings werden wir von der totalen Verfinsterung, die etwa eineinhalb Stunden dauert nur einen Teil sehen können, denn der Mond ist just zu dem Zeitpunkt ganz verfinstert, da er im Südosten aufgeht. Die Beobachtung, wann genau und wie sich der kupferrote Mond zum ersten Mal vor dem dunkler werdenden Himmel zeigt wird spannend werden.

Zur Mitte der Finsternis werden wir auch den zweitsüdlichsten Vollmond innerhalb der nächsten 10 Jahre erleben, denn der Mond steht dann nur wenig mehr als 5 Grad über dem Horizont.

Wichtig: Warme Kleidung ist ansgesagt; ebenso heisse Getränke in der Thermoskanne. Ihre Fotografien und Berichte sind willkommen, und werden auf dieser Seite gerne veröffentlicht.

 


Die obige Animation zeigt den Finsternisverlauf vom Erdboden aus gesehen, der Zenit ist also immer "oben". Die durchgezogene Linie ist die Ekliptik (Bahn der Erde um die Sonne).
Achtung: Diese Daten sind nur ungefähre Zeiten
Alle Angaben in Mitteleuropäischer Winterzeit, bezogen auf den Ortenaukreis

  • 19:20 h: Eintritt in den Halbschatten (nicht sichtbar)
  • 20:20 h: Eintritt in den Kernschatten (unter Horizont)
  • 21:20 h: Mondaufgang
  • 21:23 h: Beginn der Totalität, Südost, Höhe 0°
  • 21:31 h: Sonnenuntergang
  • 22:12 h: Mitte der Finsternis, Südost, Höhe: 5,2°
  • 22:13 h: Vollmond
  • 23:03 h: Ende der Totalität, Südost, Höhe 10°
  • 00:02 h: Austritt aus dem Kernschatten, SüdSüdost, Höhe 13°
  • 01:02 h: Austritt aus dem Halbschatten (nicht sichtbar), SüdSüdost, Höhe 14°
  • 01:37 h: Mond kulminiert im Süden, Höhe 17,4°
  • 05:27 h: Sonnenaufgang
  • 05:52 h: Monduntergang

  • Monddurchmesser: etwa 32.5' (0,5 Grad)
  • Kernschattendurchmesser: etwa 1° 20'
  • Halbschattendurchmesser: etwa 2° 25'
  • Dauer Eintritt bis Austritt Kernschatten: 4h
  • Dauer der Totalität: 1h 42m
  • Saros-Zyklus: 130
  • Beobachtungsort

    Langenhard/Gipfel/Ostteil bei Lahr. Orts- und Anfahrtsbeschreibung siehe hier

    Verlauf

    Diese Finsterist ist mit 1h 42m eine der längsten Mondfinsternisse, die überhaupt möglich sein können. Die hat einen einfachen Grund: Der Mond wandert bei seiner monatlichen Bewegung um unsere Erde diesmal zentral, d.h. fast perfekt mitten durch den Erdschatten.
    Warum tut er das nicht immer, und warum gibt es bei Vollmond nicht immer eine Mondfinsternis?

    Vollmond bedeutet zunächst nur, dass Sonne, Erde und Mond auf einer Linie stehen, wenn man das Sonnensystem 'von oben' betrachtet. Damit aber der von der Sonne bewirkte Erdschatten auch den Mond trifft, müssen die drei Himmelskörper auch dann, wenn man seitlich auf das System blickt, in einer Linie stehen.
    Da die Mondbahn gekippt zur Bahn der Erde um die Sonne steht, gibt es nur einen Zeitpunkt, je Monat, wann das der Fall sein kann: Wenn der Mond die Erdbahn von 'oben' kommend ('Absteigender Knoten') oder von 'unten' kommend ('Aufsteigender Knoten') kreuzt.

    Das Ein- und Austreten des Mondes in bzw. aus dem Erdschatten ist übrigens im Wesentlichen auf die Eigenbewegung des Mondes durückzuführen. Die Bewegung der Erde um die Sonne wirkt auch ein kleines bisschen bei diesem Zusammenspiel, denn sie bewirkt eine kleine Verschiebung des Erdschattens, die den Mond noch ein wenig länger verdunkelt.

    Mondfinsternisse treten nur bei Vollmond auf, d.h. wenn der Mond genau gegenüber der Sonne hinder der Erde steht, und wenn er zugleich gerade die Bahn der Erde um die Sonne kreuzt. Die Erdbahnebene (Ekliptik) ist in der Animation als Linie angedeutet. Wir sehen sie nicht zentral durch den Erdschatten gehen, weil wird diesen und den Mond von unseren nördlichen Breitengraden aus ein wenig 'von oben' sehen (topozentrische Ansicht).

    Von den in obiger Tabelle dargestellten einzelnen Phasen der Finsternissn sind vor allem Ein- und Austritt in den Kernschatten interessant; Die Halbschattenphasen sind unsichtbar. In der Zeit der vollständigen Bedeckung (Totalität) wird der Mond als rotes Juwel am Himmel stehen. Die Rötung des Mondes stammt vom Sonnenlicht, das streifend in die Erdatmoshpäre eintritt. Dabei werden die kurzwelligen, blauen Anteile in der Atmosphäre gestreut (Himmelsblau), die langewelligen, roten Anteile jedoch weit weniger (Abendrot), sodass diese auf ihrem weiteren Weg den Mond schwach beleuchten.